Wem Bildung zu teuer ist, sollte es mal mit Dummheit versuchen!

Moderiert von Ute Koczy (Grüne Bundestagsabgeordnete), skizzierten Manuela Grochowiak-Schmieding (Direktkandidatin für den Landtag), Sigrid Beer (Grüne Landtagsabgeordnete) und Achim Körbitz (Dozent an der Uni Bielefeld) auf einer Veranstaltung der Oerlinghauser Grünen den Weg zu einem modernen, erfolgreichen Schulsystem.
Dabei wurde deutlich, dass Oerlinghausen beste Voraussetzungen hat, unseren Familien eine moderne, menschliche Schule zu bieten. Insbesondere die drei vorhandenen Grundschulstandorte sollten als Chance gesehen werden.
Es wäre daher kontraproduktiv, wegen der Haushaltssituation die Südstadtschule zu schließen – zumal es sehr zweifelhaft ist, ob dadurch ein ernsthafter Beitrag zur Haushaltskonsolidierung zu erzielen wäre. Vielmehr sollte eine Optimierung der frühkindlichen Bildung angestrebt werden.

Grundschulen müssen mit den Kindertagestätten in den Stadtteilen kooperieren, sich abstimmen, um den Übergang vom Kindergarten in die Schule gleitend und kindgerecht zu gestalten. Die Grundschulen selbst können mit dem Raum, den sie bei nachlassenden SchülerInnenzahlen gewinnen, Angebote entwickeln, die die Schule zum Ort des Lernen und Lebens machen.
„Das Geld, das jetzt im Bildungssystem steckt, muss auch dort bleiben!“, so Sigrid Beer. „Stadt und Land dürften die Schulen nicht als Sparschwein missbrauchen!“

Manuela Grochowiak-Schmieding beschrieb die Möglichkeiten, die der Schulstandort Oerlinghausen zukünftig bietet: „Die ersten vier Schuljahre erleben die Kinder in den drei Grundschulstandorten. Bis Klasse 10 werden sie gemeinsam im Schulzentrum unterrichtet. Danach trennen sich die Wege in Richtung Oberstufe, Berufskolleg oder Berufsausbildung. Die Fröbelschule wird zum Kompetenzzentrum, wobei sich die Arbeit der dortigen Fachpädagogen immer mehr in die Regelschule verlagern wird. Längeres gemeinsames Lernen als Schlüssel für Chancengleichheit und Freude am Lernen – das ist meine Vision für Oerlinghausen!“

Achim Körbitz: „In der Vermittlung von Fachkompetenz und Methodenkompetenz haben nordrheinwestfälische Schulen einiges aufgeholt.“ Aber auch persönliche und soziale Kompetenz müsse Schule vermitteln, also der Umgang mit anderen Menschen z.B. in Teamarbeit oder der Umgang mit Erfolgen/Misserfolgen. Dort sei noch einiges zu verbessern.

Mittlerweile gehören die Schulen, die neue Wege gehen, zu den PISA-Siegerinnen und Trägerinnen des Deutschen Schulpreises. Diese Schulen machen Lernangebote, die die Kinder ermutigen, fordern, fördern und in ihrem Selbstbewusstsein stärken! Hier gilt die Überzeugung: Kinder dürfen nicht beschämt werden!

Natürlich kostet die Umsteuerung im Bildungssystem Geld! Das GRÜNE NRW-Programm bietet hier Vorschläge, z.B.:
1) Das Geld im System muss effizienter eingesetzt werden
2) Gelder umschichten! Z.B. die 60 Millionen € für den geplanten Ausbau des Flughafens Münster/Osnabrück in Bildung investieren
3) den Solidaritätsbeitrag OST in einen Bildungssoli umwandeln.

Aber klar ist auch: Das Land kann nur den Rahmen für eine gute Schullandschaft bieten – dieser Rahmen muss vor Ort mit Leben gefüllt werden!
Mit einer vernünftigen kommunalen Bildungsplanung ist es möglich, Kindern die Freude am Lernen zu erhalten und sie zum Erfolg zu führen, damit sie das Rüstzeug für ein eigenständiges und eigen verantwortetes Leben erhalten.
Unsere Kinder sollten es uns wert sein!

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