Wasser ist unser wichtigstes Gut …

… und unsere Zukunft!“

– so lautete der Titel der Veranstaltung den die Oerlinghauser Grünen zum Thema Wasser organisiert hatten.

Eingangs stand ein interessanter Spaziergang entlang des Dalbker Baches auf dem Programm.  Hierbei wurde die Wichtigkeit des Baches deutlich, aber auch die Tatsache, daß der Bach dringend ausgebaggert gehört und Pflanzenwuchs entfernt werden muss.

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Am Stauwehr, unter den Anwesenden: Manuela Grochowiak-Schmieding MdL (4.v.l.), Hans-Christian Markert MdL (5.v.l.), Thomas Reimeier, Sprecher der Oerlinghauser Ratsfraktion (3.v. r.)

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung informierte der Grüne Landtagsabgeordnete Hans-Christian Markert die Anwesenden rund um das Thema „Wasser“. Markert, umweltpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, stellte zunächst grundsätzliches dar:

  • Wasser ist Lebensraum und steckt in jedem Lebewesen
  • Wasser ist das wichtigste Lebensmittel
  • Bereits jetzt leiden ca. 2,3 Mrd. Menschen unter Wassermangel und müssen ca. 1 Mrd. Menschen verseuchtes Wasser trinken
  • Zusammen mit der Temperatur gehört es zu den wichtigsten Umweltfaktoren
  • Wasser hat eine Politische Dimension, denn Wasserkrisen werden als das größte gesellschaftliche und ökonomische Risiko der nächsten 10 Jahre gesehen
  • Wasser ist ein wichtiger Transportweg

Dann ging Markert auf die Gefährdungen des Wassers ein. Da wäre zum einen die Wasserverschwendung zu nennen. Während der private Verbrauch in Deutschland vorbildlich niedrig ist, verschärfen Handel und Konsum der Deutschen die Situation – jedoch vor allem in anderen Ländern. Der Mandelanbau in Kalifornien oder der Erdbeeranbau in Andalusien sind hierfür zwei (negative) Beispiele.

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Woran der private Konsument auch oft nicht denkt –  jedes Produkt was gekauft wird, hat für seine Herstellung Wasser benötigt:

  • 1 kg Rindfleisch =  15.000 l
  • 1 kg Käse = 5.060 l
  • 1 Glas Wein = 109 l
  • 1 t Papier = 400.000 l

Auch das Einbringen von Nährstoffen, Nitraten oder anderen chemischen Giften machen dem Wasser zu schaffen und sind bereits im Grundwasser nachweisbar. In einigen Gegenden Deutschlands macht ein zu hoher Nitratgehalt die Gewinnung von Trinkwasser immer schwieriger.

Das Düngen von Feldern, die Nutzung von Herbiziden, Pestiziden oder Bioziden sowie Industriechemikalien sind hierfür verantwortlich. Aber auch indirekte Einträge aus der Luft tragen ihren Anteil zur schleichenden Verseuchung des Wassers bei.

Von vielen nicht bedacht – auch Medikamentenrückstände spielen hierbei eine unrühmliche Rolle. Allein 600 t Antibiotika jährlich werden in der Humanmedizin verschrieben, dazu kommen ca. 1.600 t Veterinärantibiotika jährlich, die größtenteils prophylaktisch gegeben werden.

Schließlich trägt auch Mikroplastik zur Vermüllung der Meere bei. Diese kaum salzkorngroßen Plastikbestandteile sind in Seen, Flüssen, aber auch in weit abgelegenen Teilen der Meere zu finden. Sie stammen aus Kleidungsabrieb, Plastikflaschen und Kosmetika – in vielen konventionellen Zahnpasten, Shampoos oder Peelings finden sich kleinste Plastikperlen.

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Was kann nun getan werden, um diese Gefährdung der Gewässer aufzuhalten, zu verringern oder wenigstens besser mit den Folgen umzugehen?

Hans-Christian Markert nannte einige Vorschläge:

  • TÜV für Güllebehälter, um ein (versehentliches) Auslaufen zu verhindern
  • Eine ambitionierte DüngeVO
  • Eine Abgabe auf Gülle und Stickstoffe – zur Refinanzierung der Schadensbehebungen
  • Ein Verbot von prophylaktisch eingesetzten Antibiotika in der Tierhaltung
  • Sinnvolle Einnahme von Medikamenten, kein Herunterspülen von Medikamentenresten in die Kanalisation!
  • Nutzung einer 4. Klärstufe mittels Aktiv-Kohlefilter oder Membranfilter
  • (Vor-)Klärung der Abwässer von Krankenhäusern, Seniorenheimen u.ä. Einrichtungen
  • Verbot von Mikroplastik in Kosmetika
  • Vermeidung des Einsatzes jeglicher schädigender Stoffe in den Wasserkreislauf
  • Verursacherprinzip beachten – der für den Schaden Verantwortliche soll auch für dessen Behebung zur Rechenschaft gezogen werden

Nicht zu vergessen ist außerdem  – Wasser ist ein Gemeingut, eine Privatisierung muss unter allen Umständen verhindert werden. TTIP und ähnliche Freihandelsabkommen würden eine Privatisierung zumindest begünstigen.

Und: Wasser braucht eine viel größere Aufmerksamkeit – in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und in der Politik!

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