Gesellschaftlicher Zusammenhalt Wir geben Acht auf eine Stadt… … in der sich niemand allein gelassen fühlt.… in der sich viele Ehrenamtliche für ihre Mitmenschen engagieren.… in der es Orte gibt, an denen Menschen sich barrierefrei treffen/begegnen können.… die bunt, tolerant und weltoffen bleibt und Rassismus und Fremdenhass keinen Platz bietet. Soziales Für eine lebenswerte Stadt braucht es zufriedene Bürger:innen und das bedingt auch ein gerechtes, soziales Miteinander. Das heißt auch die Teilhabe aller Menschen an allen Angeboten, die eine Stadt zu bieten hat, ein gerechter Zugang zu Bildung, Wohnen und allgemeinem Wohlstand. Deutschland ist ein reiches Land, aber der Zugang zu diesem Reichtum ist zu ungleich verteilt. Auch wenn die Möglichkeiten der Oerlinghauser Kommunalpolitik dieses grundsätzlich zu ändern, sehr begrenzt sind – unser Anspruch aber, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen, gehört zu den Schwerpunkten unseres politischen Handelns. Das beginnt mit einer Selbstverständlichkeit, die leider allzu häufig nicht selbstverständlich ist: allen Menschen mit Respekt und Würde zu begegnen. Wir wollen zukünftig mehr Raum für den sozialen Wohnungsbau schaffen. Barrierefreiheit ist ein Ziel, das weit über rollstuhlgerechte Zugänge zu Geschäften hinausgeht und in einer immer bunteren und älter werdenden Gesellschaft immer mehr Bedeutung erlangt. Initiativen, die ehrenamtlich Hilfe und Unterstützung anbieten – sei es für Geflüchtete, Schüler:innen und Menschen mit geringem Einkommen – sollten auch von kommunaler Seite Unterstützung erfahren, z. B. indem Räume bereitgestellt werden. Wir erwarten, dass die Stadt aktiv Integrationsarbeit leistet und diese, wo sie ehrenamtlich organisiert wird, unterstützt. Vorhandene Angebote sollten gebündelt und niederschwellig über verschiedene Kommunikationswege, z.B. in „Leichter Sprache“ allen zugänglich gemacht werden. Einsamkeit kann alle treffen, das haben wir alle gerade schmerzlich in der Corona-Pandemie lernen müssen. Wir GRÜNE wollen das Thema Einsamkeit enttabuisieren und noch mehr konkrete Angebote schaffen. Stadtteiltreffs, in denen sich Menschen mit gleichen Interessen sowie Jung und Alt, unabhängig von Einkommen und Mobilität treffen können, leisten hier wertvolle Arbeit. Außerdem wollen wir dafür sorgen, dass Hilfseinrichtungen stärker untereinander vernetzt werden – von Ämtern, medizinischen und pflegenden Einrichtungen über Schulen bis hin zu Vereinen und telefonischen Beratungsdiensten. Das Gesundheitszentrum ist hierzu ein ermutigender Schritt. Kinder und Jugendliche Derzeit gibt es feste Standorte der offenen Kinder- und Jugendarbeit nur in der Kernstadt sowie in der Südstadt. In Lipperreihe gibt es ein mobiles Angebot wenigstens tageweise; in Helpup gibt es mit dem Alternativen Jugendzentrum JZO ein gutes selbstverantwortetes Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene. Ziel sollte es sein, in jedem Stadtteil feste Standorte mit verbindlichen Öffnungszeiten für Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters zu haben. Sportvereine und auch die verschiedenen Kirchen leisten hier ebenfalls einen wichtigen Beitrag, sprechen damit aber nicht alle Kinder an. Bewegung und sich selbst im Ort bewegen – auch das sind wichtige Faktoren im Heranwachsen und geben Selbstsicherheit. Hierfür sind Rahmenbedingungen notwendig, die den Aufenthalt auf Straßen so sicher wie möglich machen. Das heißt, jegliche Planungen sollten zu allererst die Sicherheit von Radfahrer:innen und Fußgänger:innen im Blick haben. Das gilt besonders für die jüngsten Verkehrsteilnehmer:innen. Dies wird auch den Anteil der Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen, erhöhen, was letztlich auch die problematischen „Elterntaxis“ mit all ihren negativen Begleiterscheinungen verringern hilft. Kinder- und Jugendvertretung: Das erst jüngst ins Leben gerufene Projekt „Du entscheidest für Oerlinghausen“ sollte unbedingt weitergeführt werden. Es ist ein gutes Mittel, um jüngere Einwohner:innen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und gibt ihnen die Möglichkeit Demokratie zu leben. Demografischer Wandel Gerade im Hinblick auf den demokratischen Wandel sind Senior:innen bei politischen Entscheidungen besonders zu berücksichtigen. Vorhandene Strukturen für Senioren:innen müssen nicht nur erhalten, sondern verstärkt ausgebaut werden. Einkäufe oder der Gang zum Arzt oder Friseur – alles muss fußläufig oder mittels eines gut ausgebauten Busnetzes gut erreichbar und für alle möglich sein. Unbedingt notwendig ist die Schaffung von weiteren Möglichkeiten der Unterstützung für das selbstständige Wohnen im eigenen Haus und Umfeld. Wichtig ist hierfür auch eine gute Beratung für pflegerische Angebote. Das lippische Projekt „SinfoL“, das nun auch in Oerlinghausen etabliert wird, und auch das im Entstehen begriffene Gesundheitszentrum, sind weiter voranzutreiben, da sie hier einen wichtigen Beitrag leisten. Gleichwohl wird es einen zunehmenden Bedarf an Wohnformen für Senior:innen geben. Neben den weiterhin benötigten Seniorenheimen wollen wir verstärkt alternative Wohnformen für alte Menschen verwirklichen. Demokratie stärken Unsere Aufgabe besteht auch darin, das Demokratieverständnis zu fördern. Gerade die Kommunalpolitik, nah am Menschen, bietet dafür die Gelegenheit: der Bauantrag, der Schulweg der Kinder, die Straßenbeleuchtung, Müllprobleme, Städtefreundschaft, Sportstätten, Feuerwehren, Vereine und vieles mehr werden vor Ort diskutiert und entschieden. Politische Entscheidungen muss der Stadtrat treffen und verantworten. Für mehr Transparenz und echten Gestaltungsspielraum müssen die vorhandenen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung stärker genutzt werden. Wir laden Sie als Bürger:innen zum Mitmachen ein!