Rede zur Entscheidung „Grundschulstandort im Süden“

 

– es gilt das gesprochene Wort –

Der Plan ist, eine neue Schule zu bauen. Die Stadt Oerlinghausen hat den Mut, die große Lösung zu wählen und eine neue moderne Grundschule für alle Kinder südlich der Berglinie zu bauen. Alle Kinder sollen gemeinsam von den bestmöglichen Rahmenbedingungen für gutes Lernen profitieren. Sie sollen alle gleichermaßen Zugang zur Betreuung in einer in die Schule integrierten OGS haben. Dieses „für alle gemeinsam“ hieße folgerichtig  am besten auch „an einem Standort“, das ist pädagogisch sinnvoll, organisatorisch praktikabler und als ein solches Vorhaben finanziell einfacher zu stemmen.

An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an die Verwaltung einschieben, die diese Entscheidung sehr gut vorbereitet hat, die selbst bereit war, eingefahrene Gedankenwege – Renovierungen werden, wie immer, schon reichen – zu verlassen und es unternommen hat, den Ratsmitgliedern auch vorher nicht denkbare Alternativen  aufzuzeigen.

„Für alle gemeinsam“ bedeutete aber auch die Aufgabe eines Standortes. Dem Gewinn an Raum und Möglichkeiten stünde ein Verlust gegenüber, den wir an dieser Stelle gar nicht erst versuchen wollen, klein zu reden.

Bei den Gründen für eine ortsnahe Grundschule treffen viele – die meisten? – Argumente jeweils für beide Standorte, Südstadt und Lipperreihe, gleichermaßen zu.

  • Kurze Beine, kurze Wege: fußläufige Erreichbarkeit (außer für die Kinder der Kernstadt)
  • attraktiv für junge Familien
  • Belebung des Ortsteils
  • Nähe zu Wald und Flur
  • Beibehaltung des gewohnten Status Quo

Bei der Abwägung für einen bestimmten Standort gilt es, spezifische Argumente für oder gegen den einen oder den anderen zu begründen.
Argumente gegen einen der beiden Ortsteile hat die grüne Ratsfraktion nicht gefunden.

Als Argumente für Lipperreihe blieben nach Abzug der gemeinsamen:

  • Große Außensportanlagen in direkter Nähe
  • Eine bessere verkehrliche Anbindung

Für die Südstadt sprechen aus unserer Sicht:

  • Einzugsgebiet der meisten Kinder
  • Eine große Doppelsporthalle in direkter Nähe
  • Räumliche Nähe zu Eltern, die sich mit Kontakt zur Schule schwerer tun
  • Möglichkeiten für Fördermittel im Rahmen des Klimaquartiers: eine Kostenfrage
  • Der Standort mit der schlechteren Gebäudesubstanz; Abriss und Neubau sind hier ohnehin angesagt, während eine teilweise Weiternutzung oder Umbau in Lipperreihe möglich ist: auch dies eine Kostenfrage

Wir wollen an dieser Stelle nicht verhehlen, dass wir in Abwägung der sozialen und finanziellen Argumente zu dem Schluss gekommen wären, die Schule ausschließlich am Standort Südstadt zu bauen und für Lipperreihe andere attraktive Perspektiven zu entwickeln. Leider konnten wir – Verwaltung und Rat – Teile der Bürgerschaft nicht überzeugen und auf diesem Weg mitnehmen.

Der hier und heute vorgelegte gemeinsame Beschlussvorschlag ist ein Kompromiss, der die Chancen eines Neubaus nicht vergibt und dem Wunsch Rechnung trägt, Liebgewonnenes behalten zu wollen.
Wir tragen ihn mehrheitlich mit, in der Hoffnung, dass er Ängste und Missverständnisse abbauen hilft.
Wir freuen uns aber auch darauf, in die Planung des Neubaus einsteigen zu können und wünschen uns rege Beteiligung!

gemeinsamer Antrag von SPD, Grünen, FDP und FWG

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