20 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe:- 8 gute Gründe auf Atomkraft zu verzichten 26. April 2006 Zwanzig Jahre sind seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vergangen. Mittlerweile wird von der Atomlobby in Politik und Wirtschaft der „Ausstieg aus dem Ausstieg“ gefordert. Doch Atomstrom ist alles andere als zukunftsfähig. Die Gefahr beginnt beim Abbau Bereits der Abbau von Uranerz schädigt Mensch und Natur. Bergleute werden durch radioaktiven Staub und Radongas einer enormen Strahlenbelastung ausge-setzt, Lungenkrebs ist die Folge. Gewässer und Böden werden radioaktiv ver-seucht. Für eine Tonne konzentrierten Materials fallen 40.000 Tonnen (!) ra-dioaktiver Abraum an. Allein die Sanierung der verstrahlten Umwelt durch den ehemaligen Uranerzabbau in Sachsen und Thüringen kosten den deutschen Steuerzahler bis 2015 rund 13 Milliarden Euro. Gefährlicher Transport über weite Wege Trotz des Atomausstiegs ist radioaktives Material weiterhin in Deutschland unterwegs: per Bahn, Schiff, auf LKWs. Jährlich kommen z.B. ca. 12 Castortransporte aus La Hague hierher. Ausreichender Katastrophenschutz im Falle eines Anschlages oder Unfalles ist weder national noch weltweit möglich. Strahlenmaterial für die deutsche Atomindustrie ist global unterwegs. Vom Abbau in Australien bis zur Zwischenlagerung in Gorleben legt es mehr als 34.500 Kilometer zurück. Uran ist ein knapper Rohstoff Nicht nur Öl wird knapp und teuer, auch Uran ist ein endlicher Rohstoff. Die weltweiten Reserven reichen einer Greenpeace-Studie zufolge ungefähr bis 2070 – unter der Voraussetzung, dass es beim jetzigen Verbrauch bleibt. Sollte die Atomenergie ausgebaut werden, geht der Brennstoff entsprechend schneller zur Neige. Gefährliche Störanfälligkeit Heutige Reaktoren produzieren Strom, indem durch atomare Kettenreaktion erhitzter Dampf Turbinen antreibt. Fallen Kühlung oder Notabschaltung aus, kann der Reaktor explodieren. Der globale AKW-Bestand ist überaltert. Ständiger Neutronenbeschuss lässt die Druckbehälter brüchig werden. Die meisten der weltweit 443 Reaktoren gingen vor mehr als 20 Jahren ans Netz. Zu schweren Zwischenfällen in deutschen Atomkraftwerken kam es auch nach dem GAU in Tschernobyl. So im AKW Unterweser (1998), Phillipsburg (2001), Brunsbüttel (2001), Biblis (1987 und 2004). Strahlender Müll bis in alle Ewigkeit Die Lagerung des hochradioaktiven Mülls ist ungelöst. Alle Staaten mit Atomkraftwerken haben das gleiche Problem. 30 Tonnen hochradioaktiver Atommüll fallen pro Jahr in einem deutschen Atomkraftwerk an. Hinzu kommt ein Vielfaches an schwach- und mittelaktiven Abfällen. Bis jetzt wird der Müll nur zwischengelagert. Ein wirklich sicheres Endlager, in dem diese strahlende Altlast wenigstens 100.000 Jahre (!) sicher gelagert werden kann, ist weltweit nicht in Sicht. Kein Schutz vor Terroranschlägen Laut der Gesellschaft für Reaktorsicherheit wäre keines der 17 aktiven deutschen Atomkraftwerke vor einer Kernschmelze sicher, wenn es mit einem größeren Passagierflugzeug angegriffen würde. Mit Nebelwerfern und Störsendern wollen die deutschen AKW-Betreiber ihrer Meiler schüützen. Nach Expertenmeinung genüge aber etwas Übung mit einem legalen Simulationsprogramm, um einen Reaktor ohne automatische Peilung zu treffen, da helfe auch eine Nebelwolke von 200 Metern Durchmesser nicht. Die einzig sichere Lösung sei, das Atomkraftwerk auf Dauer abzuschalten. Kein Klimaschutz durch Atomkraft Weil Atomkraftwerke kaum CO2 frei setzen, sollen angeblich so die Klimaschutzziele erreicht werden. Doch Atomkraft trägt nur mit einem Anteil von 6,9 % zur weltweiten Energieversorgung bei. Das ist soviel, wie durch Wasserkraft erbracht wird. Neben Strom wird aber auch Wärme gebraucht. Doch die Abwärme der AKWs wird via Kühltürme in die Flüsse der Umgebung geleitet und lässt sich nicht effizient nutzen. Viel sinnvoller ist es da, statt in AKWs zu investieren, das Geld für die optimale Energienutzung durch „Kraft-Wärme-Kopplung“ und Erneuerbare Energien einzusetzen. Gerade das wird durch Atomkraft verhindert, denn AKWs schaffen eine Versorgungsstruktur, die einer dezentralen, optimalen Energieausnutzung entgegensteht. Außerdem: 31,4 Gramm CO2 verursacht jede Kilowattstunde Atomstrom, wenn der Aufwand für Brennstofferzeugung, Transport usw. einkalkuliert wird. Die unvorstellbaren Folgen eines GAUs Bei dem größten anzunehmenden Unfall (GAU) in Deutschland sind mindestens 10.000 km² zu evakuieren. Millionen Menschen müssten auf Dauer ihre Häuser verlassen. Ärzte könnten den betroffenen Menschen kaum helfen. Verschiedene Krebserkrankungen und weitere schwere Krankheiten wären die Folgen. Städte und Dörfer, Fabriken und Bauernhöfe würden aufgegeben. Laut einer Studie des Bundeswirtschaftsministerium würde ein Super-Gau direkte Schäden von 5.470 Milliarden Euro anrichten: Das würde Deutschland wirtschaftlich in die Knie zwingen. Quelle: Natur & Kosmos 5/2006 / Greenpeace Magazin März-April 2006 Weitere Links: ippnw – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.Robin Wood – Atomenergie dient nicht demKlimaschutzgreenpeace – 365 Gründe gegen AtomkraftDie Grünen / Europäische freie Allianz – im Europäischen ParlamentDer andere Tschernobylreport
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